15. September 2013
Parkplatz des Möbelhauses Boss
Grenzallee 34, Berlin-Neukölln
Auf einem Parkplatz im Gewerbegebiet steht eine große transparente Wand. Im Kontrast zu den angrenzenden Werbeflächen sind zwei große Ikonen auf ihr abgebildet. An der Stelle der obligatorischen „Tür“ der Ikonostase ist eine Durchreiche angebracht. Auf der Vorderseite sind die Besucher eingeladen, aus kleinen Tonbricketts Figuren zu modellieren, die sie durch die Öffnung reichen. Dafür erhalten sie von den Künstlern, die auf der Rückseite kochen, ein Reisgericht und ein Getränk. Die Tonfiguren werden in die IKONOSTASE gestellt und nehmen den Platz der Heiligenbilder ein. Durch den Tausch von Ton und Reis entwickelt sich so ein Bild.
So wie Geldscheine mehr für uns sind als bloßes Tauschmittel, so ist die Ikonostase selbst zum Gegenstand der Anbetung geworden. Wir schauen auf die goldene Oberfläche, wie auf die stilisierten Türme der 100 Euro Scheine. Unser Blick endet am Saum des heiligen Paulus.
Der Vorhang fällt.
Der Vorhang zerreißt.
Die beiden Seiten der Ikonostase verlieren ihre Eindeutigkeit, werden in Beziehung gebracht, verbunden. Die Wand wird zu einem Ort des Tausches. Reis und Ton sind die Währung. Wie die Flut an den Buhnen Krebse, Tang und Algen zurücklässt, so bleiben vom Tausch die Tonskulpturen in der Ikonostase. Das ist das Bild der Gegenseitigkeit.
Das amerikanische Außenministerium unterscheidet zwischen dem System
– das ist praktisch alles – und dem Lokalen –
das ist das, was vom System nicht erkannt und somit unberechenbar ist.
Armes Außenministerium
Der Vorhang fällt.
Der Vorhang zerreißt.
Die beiden Seiten der Ikonostase verlieren ihre Eindeutigkeit, werden in Beziehung gebracht, verbunden. Die Wand wird zu einem Ort des Tausches. Reis und Ton sind die Währung. Wie die Flut an den Buhnen Krebse, Tang und Algen zurücklässt, so bleiben vom Tausch die Tonskulpturen in der Ikonostase. Das ist das Bild der Gegenseitigkeit.
Das amerikanische Außenministerium unterscheidet zwischen dem System
– das ist praktisch alles – und dem Lokalen –
das ist das, was vom System nicht erkannt und somit unberechenbar ist.
Armes Außenministerium
IKONOSTASE I fand im Rahmen der Ausstellungsreihe „Fata Morgana“ statt, einem Projekt initiiert von Klara Adam (Künstlerin und Kuratorin) und wurde gefördert durch das Bezirksamt Neukölln. Mehr dazu unter www.publicmirage.de
Fotos: Klara Adam und Annette Hasselbeck